01.11
Heute war irgendwie schon wieder etwas besonderes. Am Frühstückstisch war ein Zug mit zwei Kerzen und dann gab es tolle Päckchen für mich. Die vielen neuen Steine zum Bauen hab ich dann ausgiebig mit Opa und Papa ausprobiert. Nachmittags gabs dann auch noch Kuchen und wieder Kerzen und alle hatten Zeit für mich. Das könnte jetzt jeden Tag so bleiben !
Ich trink ja meine Frühstücksmilch aus der Flasche und Mama hat mir erklärt, daß der Lukas seine Milch aus ihrer Brust trinkt. Das fand ich so interessant, daß ich mir das immer wieder aus der Nähe anschauen mußte.
02.11
Mama ist zwar immer noch irgendwie ziemlich müde und hat nicht viel Zeit für mich, aber ich kann immerhin schon wieder richtig auf ihrem Schoß sitzen. Wo ist denn bloß der dicke Bauch hin ? Sie hat mir erklärt, daß da der Lukas drin war, das is ja komisch. Der macht echt witzige Grimassen und schläft fast die ganze Zeit. Opa hat ihn oft auf dem Arm und wenn ich dann auch auf seinen Schoß möchte, gibt's ein Bein für mich und ein Bein für Lukas.
03.11
Mama und Papa waren heute mit Lukas beim Kinderarzt und der hatte nix an ihm auszusetzen. Kein Wunder, ich kümmere mich ja auch toll um ihn. Wenn er schläft, streichle ich ihm über den Kopf und wenn er weint, hole ich seinen Schnuller und versuche, ihn in seinen Mund zu stecken.
Als Oma und Opa heute mit dem Auto weg gefahren sind, war ich total traurig und hab dann von Papa ein Stück Schokolade bekommen. Das hat zwar geholfen, aber schade war es doch.
04.11
Abends war Mama mit mir und den anderen Spielgruppenkindern beim Laternenumzug. Das hat mir zuerst gut gefallen, aber als es dann zu dunkel wurde, nicht mehr, da hab ich nur noch geheult. Das wurde dann aber wieder besser und dann fand ichs toll, daß Mama mal wieder Zeit nur für mich hatte.
05.11
Heute haben Mama und Papa den Lukas zum ersten Mal zum Baden in einen Eimer gesteckt. Scheint ihm gut gefallen zu haben, denn er hat sich mit großen Augen ganz entspannt umgeguckt. Selbst als er wieder raus mußte, hat er nur kurz gemeckert. Ich hab schon wieder fleißig mit geholfen und ganz ohne Aufforderung seine Windel und den Strampler zum Anziehen geholt.
Ich hab noch gar nicht berichtet, was ich für eine tolle Mitfahrgelegenheit am Kinderwagen bekommen habe, da der Lukas den jetzt braucht. Ich stell mich dann einfach hinten mit auf das Brett und schau mir von dort aus alles an oder ich steig schnell runter und helfe beim Schieben oder lauf einfach ein Stück. So kann ich eigentlich immer hin, wo ich will.
06.11
Papa ist ja seit Lukas Geburt die ganze Zeit zuhause. Ich nutze das natürlich voll aus und spiele nur noch mit ihm. Echt lästig, wenn man die Mama wegschicken muß, um den Papa bei den Spielsachen zu halten.
07. bis 13.11
Mit Lukas ist immer noch nicht viel los. Entweder schläft er oder er trinkt bei Mama. Immerhin ist er jetzt auch ab und zu mal wach und schaut sich um.
Beim Wickeln darf ich auf der kleinen Leiter am Wickeltisch stehen und zu schauen. Da mir das aber nicht genug ist, reiche ich Mama oder Papa die Tücher zum Lukas saubermachen und die kleinen Windeln an. Wenn ich ran komme, versuche ich sogar ihm die Wutzeln zwischen den Zehen raus zu zupfen, wie ich es bei mir selbst so gerne mache.
Daß Papa den ganzen Tag da ist, finde ich ja schon toll, aber einen Nachmittag kamen auch noch der Mika, Nils und Finn aus der Spielgruppe mit ihren Mamas zum Geburtstag nachfeiern und haben auch noch Geschenke mit gebracht.
Die tollen Tage gingen damit weiter, daß Omi und Opi zu Besuch kamen. Leider hatten sie das Boot nicht mit dabei, dafür aber eine Katze, die Miauen kann, für mich und einen riesen Bären für Lukas. Der Bär ist sogar größer als mein Brüderchen!
Außerdem durfte ich mit Opi am Computer spielen. Der Opi hat dann auch noch mit mir Lego gebaut und auf dem Spielplatz rum getollt. Omi ist beim Buch lesen gut zu gebrauchen. Da pfeife ich doch auf ne Einladung zum Frühstück, lass Mama, Papa und Lukas alleine gehen und bleib bei meinen Großeltern ;).
14. bis 20.11
Jetzt bin ich mit Mama und Lukas allein zu Hause. Papa ist den ganzen Tag weg, also alles fast wie gewohnt. Außer beim Essen, denn der Lukas will immer mit am Tisch sein. Sobald alles fertig ist und sich die Mama hinsetzt, fängt er an zu quengeln und zu jammern, bis Mama ihn an den Tisch holt und dann nur mit einer Hand ißt. Was er auch echt gut drauf hat, ist beim Windeln wechseln regelmäßig die ganze Wickelunterlage naß zu machen. Mit Vorliebe, wenn das Tuch gerade frisch war. Oft kriegt er es auch noch hin, die ganzen Klamotten von Mama oder Papa mit zu erwischen. Respekt, da war ich damals einfach noch zu naiv für.
Ich habe dafür gemerkt, daß ich ein Schwabe bin. Das dokumentiere ich damit, daß ich an viele Wörterle die Endung "le" anhänge. Da entstehen dann nicht nur Wörter wie "Windele", "Nudel-le" sondern auch "Reis-ele" ...
21. bis 27.11
Der Lukas ist in manchen Dingen schon komisch. Der spuckt ganz oft einen Teil der getrunkenen Milch einfach wieder aus. Dann muß Mama ihn meistens umziehen, weil sein Strampler ganz nass ist. Und dann wird er noch nicht mal geschimpft so wie ich, wenn ich was ausspucke. Desweiteren macht der jetzt so komische Zappelbewegungen, die aber zu nix führen, weil er sich noch nicht von der Stelle bewegen kann.
Da ich zum Geburtstag nicht nur viele neue Duplosteine sondern auch Fahrzeuge bekommen habe, ist momentan alles, was ich mit Papa oder Mama baue, zum Schluß eine Garage oder ein Tunnel. Die Sache mit dem Julian sagen kann ich bis jetzt immer noch gut verhinden, nur beim "Ich" sagen mußte ich große Zugeständnisse machen.
Da es draussen nun schon recht kalt ist, komme ich nicht mehr so oft mit dem BobbyCar auf die Straße. Das kompensiere ich aber mit andauerndem um-den-Esstisch-Fahren. Mit Vorliebe, wenn Mama und Papa noch dort sitzen.
28.11 bis 4.12
Die Woche war nicht wirklich toll, weil ich krank war. Wir haben dadurch fast alle "Termine" abgesagt und waren immer nur zu Hause - wie öde. Einzig und allein beim Kinderarzt waren wir 2 Mal. Einmal wegen mir und einmal wegen Lukas U3. Gottseidank kamen am Wochenende Omi und Opi wieder zu Besuch und wir haben den Weihnachtsmarkt unsicher gemacht. Habe da mal den Omi-Verlässlichkeits-Faktor getestet. Sie hatte mir ja eine große Wurst versprochen, die ich aber, als alle eine gegessen haben. Als dann alle fertig waren, wollte ich plötzlich doch eine. Da hat die Omi tatsächlich extra noch eine für mich geholt. Meine Großeltern folgen mir also aufs Wort, das lob ich mir ;).
05.12 bis 18.12
So ein Adventskalender ist eine tolle Erfindung. Da sind lustige Bilder drauf, ich kann Türchen auf machen und dann ist da auch noch Schokolade drin. Das mit dem Aufmachen ist zwar nur einmal am Tag erlaubt, aber ich nehme den Kalender mindestens 3mal am Tag vom Regal und schau, was ich schon alles gegessen habe und freu mich schon immer aufs nächste!
In der Spielgruppe malen und basteln wir jetzt viel, das macht richtig Spaß, wenn auch das Meiste die Mama macht. Nur zum Singen hab ich grad gar keine Lust. Letzte Woche war aber der eigentliche Star der Lukas. Der hat sich clevererweise auch ziemlich gut benommen, so mit Boden liegen, wach sein, am Boden liegen und sich friedlich alles anschauen. Da kamen die ganzen anderen Kinder und wollten ihn streicheln und als er dann auch noch das erste Mal gelächelt hat, waren auch die Mamas hin und weg. Das mit dem Lächeln hat er jetzt auch schon öfter daheim gemacht; nur fotografieren läßt er sich nicht dabei. Seine beste Seite kam beim Besuch von Oma und Opa dann nicht mehr zum Vorschein, da war er eher quengelig. Oder Lukas nutzte die Chance, daß er viel herum getragen werden konnte. Jedenfalls konnte ich so umso mehr glänzen. So waren wir dann noch mal auf dem Weihnachtsmarkt und ich durfte neben einer Wurst essen auch noch Karussell fahren. Daß es neben dem Feuerwehrauto noch der Traktor - momentan meinem absoluten Lieblingsfahrzeug - sein durfte, fand ich total spitze. Nur als mir dann die dritte Fahrt im Bus verweigert wurde war mir zum Heulen zumute.
19.12 bis 25.12 (Weihnachten)
Lukas Lächeln löst bei meinen Eltern Begeisterung aus. Verstehe ich gar nicht, ich lache doch viel öfter, das kümmert aber niemanden.
Jetzt beim dritten Mal habe ich endlich verstanden, daß mit "Weihnachten" dieser schöne Baum mit den Lichtern drauf gemeint ist. Dann waren da auch noch ganz viele Geschenke drum herum, da war für jeden was dabei. Ich konnte ja gar nicht glauben, daß die ganzen schönen Sachen, wie das Dreirad, die Holzeisenbahn und der Gabelstapler für mich waren, wo das erste Geschenk, das ich erwischt habe, doch für den Lukas war. Naja ich war ja auch das ganze Jahr über brav. Ich laße meine Eltern ausschlafen und zum Lukas bin ich auch immer ganz lieb.
Ich muß jetzt aber doch mal schauen, ob das so bleibt. Der Lukas ist ein ganz schöner Streber. Der kann jetzt schon ganz lange auf dem Bauch den Kopf hochhalten und die Funktion des Spieltrapez scheint er auch recht schnell zu verstehen.
26.12 bis 1.1
Nachdem es mal richtig geschneit hat, konnte endlich wieder der Schlitten, der das ganze Jahr im Keller stand, zum Einsatz kommen. Ich hab zwar auch versucht ihn selbst zu ziehen, aber mit Mama drauf geht das noch nicht. Es macht sowieso viel mehr Spaß selber drauf zu sitzen und Mama oder Papa mit einem lauten "schnell fahren" anzutreiben.
Dann war da auch schon wieder Besuch. Diesmal die ganze Ehrenhuber Bande. Auf heimischem Terrain hab ich mich da gut geschlagen und mein Spielzeug tapfer verteidigt. Lukas war dabei aber keine Hilfe. Der war damit beschäftigt mit seinem Baby-riesen-Kulleraugen-mit-Lächeln-Getue vor allem die Ehrenhuberinnen zu entzücken. Mir dagegen hat es besonders viel Spaß gemacht mit Johannes Eisenbahn zu spielen und mich von Jakob in einer Spielzeugkiste durch die Gegend fahren zu lassen.
Der raffinierte Plan meiner Eltern, daß ich durch den Trubel mit den anderen Kindern so müde werde, daß ich Silvester glatt verschlafe, ist voll aufgegangen. Lukas hat es aber auch verpennt, da er sowieso schon jede Nacht durchschläft.