07-20.03
Ich werde jetzt immer selbständiger. Nicht nur, daß ich mittlerweile ganz alleine esse, was auch noch dazu führt, daß ich danach im fließenden Wasser rumpanschen darf. Sondern kann ich jetzt auch schon selbst entscheiden, wann ich ins Bett will. Wenns Zeit ist - egal ob nachmittags oder abends - geh ich zur Treppe, steig zwei Stufen hoch und dann schau ich Mama oder Papa solange an, bis sie mitkommen, mir brav in mein Zimmer folgen und mich ins Bett legen. Abends wird natürlich vorher noch das Spielzeug aufgeräumt.
Das Laufen birgt überhaupt ungeahnte neue Möglichkeiten. Mama hat mir jetzt richtige Schuhe gekauft, mit denen ich auch draußen rum laufen darf und da es jetzt endlich wärmer geworden ist, haben wir das auch schon ganz viel gemacht. Endlich kann ich entscheiden, in welche Richtung ich gehen möchte und was ich mir genauer anschauen will. Ich versuche ja ansonsten schon seit Wochen meinen Eltern mit Mund und Händen mitzuteilen, was ich möchte und was ich so alles tolles entdecke, aber ich hab manchmal so das Gefühl, daß sie mein intensives und abwechslungsreiches Plaudern gar nicht so recht verstehen. Werde ich sie eben weiterhin damit voll quatschen, irgendwann werden sie meine Sprache schon kapieren ;)
21.03-04.04
Die Küche ist fertig und Papa läßt mich im Keller nicht helfen. Also sind wir für ein paar Tage zu Oma und Opa gefahren, um meine Handwerkerausbildung fortzusetzen. Dort konnte ich dann den Umgang mit dem Hammer verbessern und habe mich mal an eine Säge gewagt. Dann hab ich mit dem Opa im Keller noch andere tolle Sachen gemacht, die ich an dieser Stelle aber nicht verrate. Schließlich brauchen wir auch unsere Geheimnisse. Nun gut, vielleicht sollte ich noch die Schaukel erwähnen. Da die super viel Spaß gemacht hat, will ich daheim auch so eine haben!
Die Handwerksausbildung hat aber wenigstens gebracht, daß ich beim Fahrrad reparieren helfen darf.
Raus gehen ist für mich das tollste im Moment. Ich geh dann folgendermaßen vor. Zuerst hol ich meine Schuhe und zeige solange darauf und auf die Tür, bis sie mir angezogen werden und ich endlich raus darf. Wenn wir dann im Garten sind, geh ich sofort zum Gartentürchen und quengel und heul dort wieder solange rum, bis Mama oder Papa endlich mit mir um den Block laufen. Manchmal krieg ich das Tor auch schon alleine auf.... Es ist ja so spannend außerhalb von unserem Garten. Die ganzen anderen Häuser und Gärten und Autos und Leute und Motorräder und Hunde. Da will ich meistens gar nicht mehr rein.
05-17.04
Ich werde erwachsen. Meine Eltern haben mir wieder ein Stückchen Freiheit eingeräumt. Zwei Stäbe aus dem Seitenteil meines Bettes sind ausgebaut. Nun kann ich selber aus dem Bett raus- und auch wieder reinklettern. Klappt prima. Jetzt spiele ich immer noch ein bisschen in meinem Zimmer bevor ich mich nach dem Schlafen wieder abholen lasse.
Mama und Papa meinen, ich habe einen Wachstumsschub, da ich momentan so viel esse. Vor allem nachmittags und abends bekommen mich die Beiden kaum satt. Aber ich bin den ganzen Tag auch voll aktiv. Ich räume jeden Schrank und jede Schubladen aus, klettere jede Leiter hoch und runter, die ich zu fassen bekomme und bin sonst auch immer auf den Beinen. Außerdem habe ich meinen Wortschatz massiv erweitert. Ich sag jetzt "Tick-tack", wenn ich eine Uhr sehe, "hoch", wenn ich in mein Stühlchen, auf den Schoß oder das Fensterbrett möchte, und "aus" oder "eis" oder "auf", wenn der Latz oder die Schuhe ab müssen. "Maaamaaa" sag ich nur, wenn sie nicht macht, was ich gerne möchte, und "Papa" manchmal, wenn er abends heimkommt. Für die restlichen Sachen komme ich mit meinem "Julianisch" immer noch sehr gut zurecht und meine Eltern verstehen mich damit auch immer besser.
Ich habe dann noch den Spielplatz entdeckt und gehe da auch gerne hin. Rutschen mit Mama oder Papa ist echt klasse. Ich kann aber nicht verstehen, was die anderen Kinder am Sandkasten so gut finden. Sand an den Händen ist doch total doof.
18.04-01.05
Ich hab mir das mit dem Sand spielen noch mal überlegt. Eigentlich macht das ja doch Spaß, v.a. jetzt wo ich auch Eimer und Schaufel bekommen habe. Es geht halt nichts über das richtige Werkzeug.
Dann war da mal wieder jede Menge Besuch angesagt. Zuerst Omi und Opi, die immer so tolle Sachen mitbringen und so viel mit mir spielen. Diese Seifenblasen haben mich echt begeistert und mir immer wieder mein momentanes Lieblingswort "uuuiiii" entlockt. Schade, daß die immer so schnell wieder weg sind. Dann kamen noch die Ehrenhubers zu uns. Zuerst wußte ich ja nicht so recht, was ich davon halten sollte, als die so rein gestürmt sind und da hab ich mich erst mal beobachtend zurück gehalten. Aber dann fand ichs richtig toll, daß so ein Trubel war und hab schön mitgemischt. Von den großen Jungs kann ich noch jede Menge Blödsinn lernen und die Anna find ich auch ganz süß.