01. bis 16.01
Ich könnte jetzt jeden Moment los laufen, wenn ich wollte. Ich finde es aber viel interessanter, meine Eltern noch etwas auf die Folter zu spannen, und sie dabei zu beobachten mit welchen Tricks sie mich dazu bringen wollen. Wobei ich wirklich noch auf ihre Hilfe angewiesen bin, ist beim aufs-Sofa-klettern. Ich leg dann immer ganz elegant ein Bein hoch und quengel so lange, bis mich jemand hoch zieht. Klappt meist aber sehr schnell ;)
Seit ich mein Milchfläschchen ganz allein trinke, kann ich Dauer und Geschwindigkeit endlich selbst bestimmen, was dazu führt, daß ich die ganze Milch in einem Rutsch leer mache.
Und noch was begeistert meine Eltern: Ich bin ein Hochstapler. Und zwar bei den Duplosteinen. Immerhin schaffe ich es schon die Türme so hoch zu stapeln bis sie einstürzen. Macht richtig Spaß das.
17. bis 30.01
Meine Milchflaschenhandhabung hat Mama endlich davon überzeugt, daß ich für "selber Löffeln" bereit bin. Ich darf nun hin und wieder mit meinem Löffel selbst im Esssen rumstochern und kann sogar schon Brocken in den Mund führen. Ok, ab und an muß meine Hand dann doch noch helfen.
Da die Beiden in letzter Zeit so genervt haben mit der selber-Laufen-Geschichte bin ich einfach mal zwei Schritte frei gestapft, damit endlich Ruhe ist.
Und dann kam die Ski-Woche, die echt super war. Da gab es jede Menge so kaltes weißes Zeug draußen und viele Leute waren mit dabei. Auch ein Baby, der Maximilian, war für mich zum spielen da. Denn konnte ich leider gar nicht so richtig gut kennen lernen, da er fast immer zu anderen Zeiten geschlafen hat wie ich. Mama und Papa waren fast nie gemeinsam mit mir zusammen, weil einer immer weg zum Skifahren war. Da durfte ich zwar nicht mit, aber so wie die auf dem Zahnfleisch wieder nach Hause gekommen sind, kann das doch nix taugen. Ich fand das Schlitten fahren für mich da schon viel besser. Schön warm eingepackt auf dem Schlitten sitzen und bergauf gezogen werden und dabei Kühe, Katzen, Hunde und Skilangläufer beobachten, das ist meine Welt. Am besten aber war die Sache mit dem ganz schnellen runter fahren. Daß ich beim Hinterhergeziehe zwei mal vom Schlitten gekippt bin, war dann auch schon egal
Da war so viel los, daß Mama und Papa die Sache mit dem Laufen wieder ganz vergessen haben. ;)
31.01. bis 13.02
Kaum zurück aus dem Schnee gabs schon wieder was neues. Mama hat mir so bunte Sachen angezogen und Striche ins Gesicht gemalt und dann waren wir auf meinem ersten Kinderfasching. Das Interessante war, daß die anderen Kinder auch so lustig ausgesehen haben. Da es dann auch noch Luftballons, Luftschlangen und vor allem Faschingsküchle gab, darf das gerne wiederholt werden. Mama hat aber gesagt, daß es nur einmal im Jahr gemacht wird. Nun sag mir mal einer wie lang ein Jahr ist.
Mein selbständig werden macht riesen Fortschritte. Nicht nur beim Essen und Trinken, beim An- und Ausziehen - wo ich immer fleißig mit helfe - und beim Schubladen zu machen. Nein, ich helfe jetzt auch beim abendlichen Aufräumen, putz mir die Zähne, kämme mich, klettere allein aufs Sofa und die Treppe hoch und schalte die Musik ein, wenn ich welche hören möchte.
Am liebsten mag ich es jetzt aber ein Bilderbuch anzuschauen und das bevorzugt auf dem Schoß von Mama oder Papa. Da guck ich dann stundenlang nach Katzen, Mäusen und Bärchen und bin jedesmal total begeistert, wenn ich eins finde. Die entdeckten Kühe bestätige ich mit einem schon fast perfektem "muhhhh".
14.02. bis 20.02
Ich kenne mich zu Hause gar nicht mehr aus. Zuerst haben meine Eltern so einen Schrank mitten ins Wohnzimmer gestellt, der vorher woanders war und dann auch noch angefangen in der Küche alles mögliche umzuräumen. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, wo ich hin zeigen muß, wenn ich meine Milch haben will. Ich fands aber trotzdem sehr spannend und hab auch tatkräftig beim Schrauben mitgeholfen.
Meine Fingerfertigkeit hab ich auch schon beim Lego spielen gezeigt. Mit Duplo hohe Türme zu bauen hat mir die letzten Wochen super viel Spaß gemacht. Jetzt hat meine Mama noch mehr so bunte Steine ausgepackt, die noch viel schwieriger zu Stapeln sind. Hab aber trotzdem fast ne ganze Stunde am Stück damit gespielt.
Da im Wohnzimmer so ein Durcheinander herrschte, hab ich mir überlegt, daß ich noch ein bißchen übe, allein die Treppe hochzusteigen. Das klappt schon prima und besonders witzig ist es durch die Stufen durchzuschauen.
21.02. bis 06.03
Die Veränderungen zu Hause gehen weiter. Viel dazu beigetragen hat es, daß Oma und Opa gekommen sind. Opa hat gleich angefangen Krach und Dreck zu machen und schwups konnte man vom Wohnzimmer direkt in die Küche schauen. Das hätte ich mir am liebsten sofort aus nächster Nähe angesehen und am besten auch noch mitgeholfen, aber da hat mich meine Mama nicht ran gelassen. Dafür hat sich meine Oma ganz viel mit mir beschäftigt. So ging das eigentlich die ganze Woche. Opa hat in der Küche total interessante Sachen gemacht, wo ich aber immer nur ganz kurz zuschauen durfte und Oma hat mit mir gespielt, Bilderbücher angeschaut und ist mit mir Spazieren gegangen. Was die Mama die ganze Zeit gemacht hat, weiß ich nicht.....
Jedenfalls hab ich dabei unheimlich viel gelernt: Ich kann jetzt eine Leiter raufsteigen, Hämmern und Bohren, "muh","wau-wau" und "brumm" sagen, in die Hände klatschen und ich verstehe jede Menge neue Wörter. Nur bei "Nein" stell ich mich manchmal ein bißchen verständnislos an ;)
Neben Handwerken ist Essen mein liebstes Hobby. Egal ob Knödel, Pfannkuchen oder saure Gurken, ich ess jetzt alles, was meine Eltern auch essen und das in möglichst großen Mengen. Da der Opa am Tisch neben mir saß, weiß ich jetzt auch wie Kekse, Honig,, Marmelade und Nugatcreme schmecken.
Wirklich schade, daß meine Großeltern jetzt wieder weg sind. Ich fand es total gut, bei vier Erwachsenen im Mittelpunkt zu stehen. Als "Abschiedsgeschenk" hab ich der Oma noch gezeigt, daß ich doch frei laufen kann. Seit Samstag bin ich nicht nur auf dem Teppich sondern auch im restlichen Haus fast nur noch aufrecht unterwegs.